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Installation Ubuntu Server 24.04 LTS
Die Installation des Ubuntu Servers Erfolgt in Virtualbox. Achten Sie bei der Einrichtung der VM darauf, dass die unbeaufsichtigte Installation nicht durchgeführt wird, da einzelne Schritte relevant sind.
Beim Bootvorgang wählen Sie „Try or Install" um das Setup zu starten. Wählen Sie im nächsten Schritt Deutsch als Installations- und Systemsprache. Bei Der Wahl der Tastatur setzen Sie ebenfalls auf German und German.
Die Installationsart sollte Standard sein. Minimal führt dazu, dass
viele „übliche" Programme wie PING nicht installiert werden.
Üblicherweise benötigen Sie den unteren teil der Third-Party-Driver
nicht, wenn Sie nicht auf echter Hardware arbeiten. Hier werden dann
RAID-Controller oder WLAN-Karten ergänzt.
Die Netzwerkkonfiguration belassen wir auf DHCP, da später die Konfigurationsdatei manuell angepasst werden soll. Üblicherweise würde aber hier eine feste IP für einen Server vergeben werden, wobei darauf zu achten ist, die Subnetzmaske als CIDR anzuhängen. Proxy bleibt leer.
Nach der Bestätigung der Netzwerkkonfiguration testet der Server automatisch den schnellsten/nächsten Updateserver.
Die Festplattenpartitionierung kann auf Default belassen werden. Die Verwendung von LVM ist mittlerweile Standard. LVM steht für Logical Volume Manager und ist eine Variante Software-RAID um auch nachträglich Erweiterungen oder Redundanzen hinzuzufügen. Bestätigen Sie ihre Wahl.
Setzen Sie Ihren user-account und ihren Hostname dc1.
Im nächsten Schritt können Sie sich für Ubuntu Pro anmelden, einen Dienst, welcher ihnen erweiterten Support und Features wie Kernel-Live-Patches und längeren Support.
Aktivieren Sie auf jeden Fall die Installation des openSSH-Servers. Unten könnten Sie SSH-Keys aus z.B. github importieren, um sie später ohne Passwort per SSH auf den Server zu verbinden.
Die nachfolgenden Features sind „snaps" von Ubuntu und sollen im Rahmen der Meisterausbildung nicht genutzt werden, da diese nicht auf „Nicht-Ubuntu" Systemen funktionieren. Hierbei handelt es sich um vorkonfektionierte Programmpakete.
Nun läuft die Installation durch. Am Ende steht nichts im Log, sondern darunter entsteht ein Button zum Neustarten des Systems.
Denken Sie nach dem Neustart daran, dass Sie innerhalb des etz wieder den Cache-Server verwenden:
echo 'Acquire::http::Proxy "http://10.10.224.119:3142";' | sudo tee /etc/apt/apt.conf.d/02proxy
\newpage
Ein Linux-Server als Active Directory Domain Controller
Ein Linux-Server der Active Directory beherrscht, ist eine Möglichkeit, um auf den Einsatz eines MS-Servers zu verzichten. Es existieren ein paar Einschränkungen aber das Projekt Samba ist im stetigen Wachstum und entwickelt immer neue Funktionen hinzu. In dieser Arbeitsanweisung werden Sie einen Samba4 Active Directory Server installieren und im Anschluss Diesen mit den MS-Remote Server Administration Tools verwalten. Die Funktionalität dieses Servers enthält: DNS, Kerberos, Benutzer und Gruppen, Netzlaufwerke und Gruppenrichtlinien.
Vorgaben die in dieser Anleitung genutzt werden.
DNS-Server:
Name: dc1.tnXX.ito
Server Type: Authoritative.
Forward Lookup Zone: tnXX.ito
Reverse Lookup Zone: 2XX.168.192.in-addr.arpa.
DC-Server
AD DC Hostname: DC1
AD DNS Domain Name: tnXX.ito
Kerberos Realm: tnXX.ito
NT4 Domain Name: tnXX
IP Adresse 192.168.2XX.250
Server Role: Domain Controller
DNS Forwarder: 192.168.2XX.1
DHCP Server
Subnet: 192.168.2XX.0 255.255.255.0
Range: 192.168.2XX.100 192.168.2XX.200
\newpage
Einrichtung der festen IP inklusive DNS-Anpassung
In der aktuellen Version von Ubuntu Server wird bei der Netzwerkkonfiguration auf netplan gesetzt. Hierbei wird eine .yaml Datei angelegt, welche in der MAAS-Installation (Cloud-Config) automatisch dem Rechner zugewiesen würde.
Als erstes legen wir eine neue Datei an:
sudo nano /etc/netplan/01-tnXX-netz.yaml
# This file describes the network interfaces available on your system
# For more information, see netplan(5).
network:
version: 2
ethernets:
enp0s3:
dhcp4: false
addresses:
- 192.168.2XX.250/24
routes:
- to: default
via: 192.168.2XX.1
nameservers:
addresses: [192.168.2XX.250, 1.1.1.1]
search: [tnXX.ito]
optional: true
Die Anpassung des Hostnamen wurde auch kompatibel mit der Cloud-Config gemacht daher neuer Vorgehensweise:
sudo hostnamectl set-hostname dc1
sudo nano /etc/cloud/cloud.cfg
preserve_hostname: true # Erhält den Hostnamen nach dem Neustart
Erweitern der Hosts-Datei:
sudo nano /etc/hosts
127.0.0.1 localhost
127.0.1.1 dc1.tnXX.ito dc1
Einagben Überprüfen:
sudo hostname
sudo nslookup dc1
Beides sollte den oberen Eingaben entsprechen.
Installation der benötigten Komponenten
sudo apt update
sudo apt install samba samba-dsdb-modules samba-vfs-modules krb5-config winbind libpam-winbind libnss-winbind acl dnsutils chrony isc-dhcp-server krb5-user smbclient
Während der Installation werden Sie nach dem Realm für Kerberos gefragt:
Realm = MKXX.ITO (Alles groß schreiben)
Server = DC1.MKXX.ITO
Administrator Server = DC1.MKXX.ITO
Linux fit für ACL
Um mit Samba auch die vollen Windows ACL und Benutzer-Attribute zu unterstützen müssen diese ebenfalls im ext4 Dateisystem ihres Servers aktiviert werden.
Bevor Sie das tun wäre jetzt der Punkt einen Sicherungspunkt der VM zu machen Bei Tippfehlern werfen Sie sich selbst aus dem System.
sudo nano /etc/fstab
UUID=xxx / ext4 defaults 0 0
Wird zu:
UUID=xxx / ext4 user_xattr,acl,barrier=1,errors=remount-ro,defaults 0 0
Speichern und Neustart
Zeitserver Einrichten
Als Zeitserver verwenden wir den Dienst chrony.
sudo nano /etc/chrony/chrony.conf
Am Ende Anhängen:
allow 0.0.0.0/24
Dienst neu starten:
sudo systemctl restart chrony
Testen ob der Dienst aktiv ist:
ss -tulpen
udp 0 0 0.0.0.0:123 0.0.0.0:* 0 22432 1180/chronyd
Samba Installation und Provisionierung
Samba Installieren
Sichern der Orginalkonfiguration
sudo mv /etc/samba/smb.conf /etc/samba/smb.conf.bak
Provisionierung des Samba4 zu einem Active Directory Domain-Controller mit UNIX-Erweiterung:
sudo samba-tool domain provision --use-rfc2307 --interactive --dns-backend=SAMBA_INTERNAL
Fragen beantworten:
- Realm: TNXX.ITO
- Domain: TNXX
- Server Role: dc
- DNS backend: SAMBA_INTERNAL
- DNS forwarder: 1.1.1.1
- Administrator password: 3 von 4: klein, groß, Zahl Zeichen und mindestens 7 Zeichen lang!!!!!!!!!!!!!! zB. passw0rd#
Fertig.
Startverhalten von Samba an AD-DC anpassen
sudo systemctl enable --now samba-ad-dc
Samba nur auf den angegeben Netzwerkkarten starten, auf diese Weise gibt es keine Konflikte mit dem internen Nameserver edit in /etc/samba/smb.conf unter global
bind interfaces only = yes
interfaces = lo enp0s3
Kerberos-Konfiguration von Samba übernehmen
Samba legt bei der Provisionierung eine vorgefertigte Konfigurationsdatei für Kerberos also dem Authentifizierungsdienst, welcher auch eine Synchrone Uhr braucht.
Original sichern:
sudo mv /etc/krb5.conf /etc/krb5.conf.bak
Link erstellen:
sudo cp -al /var/lib/samba/private/krb5.conf /etc/krb5.conf
Anpassung der Netzwerkverbindung um DNS-Anfragen durch den Internen-DNS zu beantworten
sudo nano /etc/netplan/01-tnXX-netz.yaml
...
nameservers:
addresses: [192.168.2XX.250]
search: [tnXX.ito]
...
sudo rm /etc/netplan/50-cloud-init.yaml
sudo netplan apply
Internen Resolver übernehmen
sudo rm /etc/resolv.conf
echo -e \"nameserver 127.0.0.1\\nsearch TNXX.ITO\" \| sudo tee /etc/resolv.conf
Überprüfen der DNS-Konfiguration
Testen des SRV record für ldap über TCP
host -t SRV \_ldap.\_tcp.tnXX.ito
_ldap._tcp.tnXX.ito has SRV record 0 100 389 dc1.tnXX.ito.
Testen des SRV record für kerberos über UDP
host -t SRV \_kerberos.\_udp.tnXX.ito
_kerberos._udp.mkXX.ito has SRV record 0 100 88 dc1.tnXX.ito.
Und die Namensauflösung des Servers
host -t A dc1.tnXX.ito
dc1.tnXX.ito has address 127.0.0.1
Wenn hier Alles antwortet funktioniert der DNS
Kerberos
Samba erzeugt eine passende Konfigurationsdatei für den Kerberos-Dienst diese verlinken wir anstelle der Original-Datei die uns mitinstalliert wurde.
sudo mv /etc/krb5.conf /etc/krb5.conf.orig
sudo cp -al /var/lib/samba/private/krb5.conf /etc/krb5.conf
sudo reboot
Login-Versuch mit Anlegung des Maschinenaccounts
kinit administrator@TNXX.ITO
Es erfolgt eine Ausgabe ihres Passwort-Ablaufdatums
klist
Das komplette Kerberos Ticket wird angezeigt
sudo smbclient -L localhost -U 'administrator'
Sie sehen eine auflistung der Servereigenschaften, der Freigaben und der Serverrolle
sudo smbclient //localhost/netlogon -U 'administrator'
Sie sehen das leere netlogon Verzeichnis des Servers und raus geht es mit „exit"
DHCP-Server einrichten
sudo nano /etc/dhcp/dhcpd.conf
suchen sie den auskommentierten Eintrag „authoritative;" und kommentieren Sie ihn ein. Weiter unten finden Sie ein Beispiel:
# A slightly different configuration for an internal subnet.
#subnet 10.5.5.0 netmask 255.255.255.224 {
# range 10.5.5.26 10.5.5.30;
# option domain-name-servers ns1.internal.example.org;
# option domain-name "internal.example.org";
# option subnet-mask 255.255.255.224;
# option routers 10.5.5.1;
# option broadcast-address 10.5.5.31;
# default-lease-time 600;
# max-lease-time 7200;
#}
welches wir anpassen:
# A slightly different configuration for an internal subnet.
Subnet 192.168.2XX.0 netmask 255.255.255.0 {
range 192.168.2XX.100 192.168.2XX.200;
option domain-name-servers 192.168.2XX.250;
option domain-name "tnXX.ito";
option subnet-mask 255.255.255.0;
option routers 192.168.2XX.1;
option broadcast-address 192.168.2XX.255;
default-lease-time 600;
max-lease-time 7200;
}
speichern und den dienst neu starten mit:
sudo systemctl restart isc-dhcp-server
Benutzer anlegen und Verwalten
Zur Verwaltung der Nutzer der Domäne haben sie (mindestens) 2 Möglichkeiten:
RSAT
Nutzen Sie einen Windows PC, nehmen diesen in die Domäne auf, und nutzen die Remote Server Administration Tools von Microsoft. https://learn.microsoft.com/de-de/troubleshoot/windows-server/system-management-components/remote-server-administration-tools
Diese werden über Features hinzugefügt. Prüfen Sie welcher Installationsweg bei ihrer Windows Version passt. ( winver ausführen )
Hiermit können Sie Benutzer, Gruppen und auch Gruppenrichtlinien setzen.
CLI
Über das samba-tool kann mit sudo-rechten ebenfalls das Management erfolgen, allerdings Textbasiert:
Nutzer mit Vor und Nachnamen erstellen und ein Passwort vergeben:
sudo samba-tool user add dieterbecker 'passw0rd#' --given-name=Dieter --surname=Becker
Wenn auf das Passwort und die Genauen Namen verzichtet wird, erfolgt trotzdem ein Passwort Abfrage Dialog.
Das Ganze erweitert um den Profilpfad:
sudo samba-tool user add dieterbecker 'passw0rd#' --given-name=Dieter --surname=Becker --profile-path='\\tnXX\profiles\dieterbecker'
und/oder mit Home-Verzeichnis
sudo samba-tool user add dieterbecker 'passw0rd#' --given-name=Dieter --surname=Becker --home-drive=U --home-directory='\\tnXX\dieterbecker'
Nutzer anzeigen:
sudo samba-tool user list
Nutzer Löschen:
sudo samba-tool user delete dieterbecker
Passwort ändern:
sudo samba-tool user setpassword dieterbecker
Gruppe anlegen:
sudo samba-tool group add Geschaeftsleitung
Gruppe löschen:
sudo samba-tool group delete Geschaeftsleitung
Nutzer oder Gruppe zu Gruppe hinzufügen:
sudo samba-tool group addmembers \"Geschaeftsleitung\" dieterbecker
Nutzer aus Gruppe entfernen:
sudo samba-tool group removemembers \"Geschaeftsleitung\" dieterbecker
Gruppenmitglieder Anzeigen:
sudo samba-tool group listmembers \"Geschaeftsleitung\"
User auf Ubuntu umsetzen
Damit die Nutzer auch unter Linux verfügbar werden, muss der winbind Dienst wissen, wie die AD-User mit ihren IDs am Server gemappt werden sollen. Daher anpassen der smb.conf:
Unter [Global] unter den vorhandenen Einträgen ergänzen:
password server = DC1.TNXX.ITO
idmap uid = 10000-20000
idmap gid = 10000-20000
winbind enum users = yes
winbind enum groups = yes
winbind cache time = 10
winbind use default domain = yes
winbind nss info = rfc2307
Zum übernehmen den Dienst neu starten:
sudo systemctl restart samba-ad-dc
User testen:
getend passwd
Gruppen testen:
getend group
Es sollten Nutzer und Gruppen mit TNXX\ auftauchen. Sollte dem nicht der fall sein, bitte in der Datei
/etc/nsswitch.confalle Einträge mitsssdurchwinbindersrtzen und dann nochmals versuchen.
Freigaben für die Gruppen erstellen
Damit die Nutzer und Gruppen nun auch Laufwerke bekommen müssen die Verzeichnisse erstellt und Freigegeben werden:
sudo mkdir -p /srv/samba/projekte
Admins zugang geben:
sudo chown root:"TNXX\Domain Admins" /srv/samba/projekte
sudo chmod 0770 /srv/samba/projekte
ACL auf Domänenadmins erweitern:
sudo setfacl -m g:"TNXX\Domain Admins":rwx /srv/samba/projekte
sudo setfacl -d -m g:"TNXX\Domain Admins":rwx /srv/samba/projekte
Und damit die Rechte auch setzbar werden:
sudo samba-tool privilege grant "TNXX\Domain Admins" SeDiskOperatorPrivilege
Eintrag in der smb.conf dafür:
[Projekte]
path = /srv/samba/projekte
read only = no
vfs objects = acl_xattr
map acl inherit = yes
inherit acls = yes
inherit permissions = yes
nt acl support = yes
Jetzt kann die Freigabe vom Admin mit den Jeweiligen User-Gruppenrechten gesetzt werden. Hierfür in einer Windows-Umgebung die Eigenschaften des Netzlaufwerkes anpassen.